Black Berlin Biennale 2020

Black Berlin Biennale 2020
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Black Berlin Biennale [Text: Projektleiter Michael Küppers-Adibisi]

Ziel ist es, Diskurse anzuregen, die die Aufarbeitung historischer Präsenzen Schwarzer Minderheiten in Deutschland fördern. Das Projekt zeigt intersektionale Verknüpfungen zwischen Namibia-Genozid (Kaiserreich), Holocaust (Nazi-Deutschland), Brown Babys (BRD), Gastarbeitern (BRD), Mad Germans (DDR), Pogrome (vereinigtes Deutschland) und aktuellen Black Lives Matter – Bewegungen. Täglich führen wir Gespräche mit Besucher*Besucherinnen aus In- und Ausland durch, die oft erst so von den historischen Fakten erfahren. Gesprächsbedarf und Nachfrage ist enorm. Das Projekt will dazu beitragen, einen Anfangspunkt für eine ergebnisoffene gesellschaftliche Diskussion des Kolonialismus und des damit ursächlich verknüpften institutionellen und strukturellen Rassismus in allen deutschen Staatsformen anzustoßen. Auch in der deutschen Gesellschaft der Gegenwart.

Fassadeninstallation am zukünftigen Berlin Global Village, Neukölln, Berlin, 2020.

Intervention im öffentlichen Raum als Methode

Das Kunsthaus KuLe und seine Fassade sind ein zentraler Knotenpunkt in Berlin Mitte. Für viele Berliner täglicher Anlaufpunkt auf Ihren Wegen durch die Stadt, und wird mit Berlins Weltoffenheit, kosmopolitischen Geist und mit internationalen Austausch verbunden. Insbesondere zur Zeit der Biennale und aufgrund der Nähe zu den KunstWerke ist die Location auch ein Touristen-Magnet und sehr beliebt. Die exponierte Lage erreicht und überrascht viele Menschen, die im „schicken“ Bezirk Mitte explizit Schwarzes Kulturinput mit dekolonialen Inhalten nicht erwarten. Das ca. 12,5 x 10,0 m große Black Berlin Biennale 2020 Plakat ist auf direkte Kommunikation im öffentlichen Raum ausgelegt. Es soll provozieren und Diskussionen anregen und wird somit zu einer eigenständigen Intervention in den öffentlichen Raum hinein. Es zielt als künstlerisches Werk über die Funktion einer Ausstellungsankündigung hinaus auf eine direkte Vernetzung mit dem jeweiligen Lauf-Publikum vor Ort und erweitert damit die etablierten Szenen politischer Bildung. Dies wirkt visuell über einen Zeitraum von zwei Monaten. Die regionale Tagespresse und überregionale Medien sollen als Multiplikator*Multiplikatorin wirken. Fassadenkunst – Intervention im Öffentlichen Raum ist ein eigenständiger und sehr spezifischer von den lokalen Begebenheiten abhängiger Teil der Black Berlin Biennale.

Gefördert durch die großzügige Unterstützung der Amadeu Antonio Stiftung in Berlin