WESTCHOR OSTPORTAL

WESTCHOR OSTPORTAL
12 Positionen zeitgenössischer Kunst in Deutschland

1. April bis 7. Mai 1995, Galerie im Marstall, Berlin
2. Dezember 1995 bis 25. Februar 1996, Kunsthalle Dresden
13. März bis 27. Mai 1996, Rheinisches LandesMuseum, Bonn

Jörg Immendorff
A.R. Penck
Michael Morgner
Felix Droese
Pina und Via Lewandowsky
Michel François
Heribert C. Ottersbach
Olaf Nicolai
Thomas Florschuetz
Thomas Ruff
Lutz Dammbeck
Olaf Metzel

Jörg Immendorf, „Den Weg müssen Sie zu Ende gehen“, 1975.

Die Ausstellung Westchor Ostportal zeigte fünf Jahre nach der Wiedervereinigung künstlerische Positionen aus Ost und West. Es galt Unterschiede und Gemeinsamkeiten gleichermaßen zu entdecken und deutlich zu machen: nicht zuletzt darum, die Entwicklung einer gemeinsamen neuen Identität zu befördern. Es wurden in der Galerie im Marstall sowohl sechs zeitgenössische Künstler aus der BRD als auch aus der DDR von der STIFTUNG NEUE KULTUR präsentiert. Ermöglicht werden konnte die Ausstellung dank der „Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin“. Weitere Stationen der Ausstellung waren Dresden und Bonn. Eine Podiumsdiskussion zu dem Thema „5 Jahre danach – (Bilder-) Streit in Deutschland“ eröffnete die Ausstellung.

A.R.Penck, „Ich“, 1970.

Volker Hassemer, ehemaliges Mitglied des Stiftungsrates der STIFTUNG NEUE KULTUR, schrieb zur Intention der Ausstellung im Geleitwort zum Katalog: „Fünf Jahre nach der Vereinigung Deutschlands sind viele Hilferufe der Kultur verhallt. Die Ausgangsbedingungen waren schwierig, aber sie hatten eben auch mit neuen Chancen zu tun. Neues ist entstanden. Die Kunst hat in Europa Brückenfunktion wie nie zuvor und kann helfen, den Blick über den eigenen Gartenzaun zu richten, gemeinsame Lebensziele zu entdecken“. Die Mär, in der DDR habe keine Kunst entstehen können, ist inzwischen längst widerlegt. Wichtig ist jetzt der andere Blick, der andere Kontext, dem sich die in den vergangenen 40 Jahren in beiden Teilen des Landes entstehende Kunst auszusetzen hat, dem sie sich öffnen kann. Da wird es immer wieder spannende Begegnungen, Gegenüberstellungen, auch das Entdecken von Unterschieden und Gemeinsamkeiten, Parallelen und Tangenten geben.

Ausgangspunkt für die Ausstellung Westchor Ostportal ist eine solche Art Neubeginn im Umgang miteinander und im Umgang mit Kunst.
Die beteiligten Künstler und Autoren leben in Berlin, Köln, Düsseldorf, Hamburg oder Leipzig. Die meisten kennen und schätzen sich oder vertreten auch gänzlich entgegengesetzte Positionen. Die gilt es immer wieder auszusprechen, zu diskutieren und an der Wirklichkeit zu prüfen“.

Katalog zur Ausstellung: „WESTCHOR OSTPORTAL – 12 Positionen zeitgenössischer Kunst in Deutschland“, Hrsg. Gabriele Muschter/Klaus Honnef, Berlin, 1995.