SPURENSUCHE

SPURENSUCHE
Wozu eine Ausstellung zum politischen Denkmal in Deutschland
2008

Die Ausstellung „SPURENSUCHE- Deutschland und seine politischen Denkmäler“ will an markanten und herausragenden Kunstschöpfungen die kulturelle Entwicklung Deutschlands in Erinnerung bringen. Politische und persönliche Hintergründe einzelner Ausstellungsstücke sollen zu einem tieferen Verständnis der Werke beitragen. Aber auch die Bedeutung der Denkmäler in unserem Alltag, die häufiger als Graffitiflächen herhalten, als dass sie bewusst wahrgenommen werden, könnte geschärft werden. Besonders die jüngere Generation soll als Zielgruppe angesprochen werden, um so wirkungsvoll und nachhaltig gegen Stigmatisierung, Verdrängung, Vergessen, Ausgrenzung und Tabuisierung von Geschichtsereignissen anzugehen. Natürlich wird dieses Projekt auch ein markantes Ereignis für Erwachsene sein. Eine weitere besondere Zielgruppe stellen die ausländischen Touristen dar. Durch eine europäische und demokratische Sichtweise soll dieser Zielgruppe entsprochen werden. Generell wird durch die Erarbeitung verschiedener Führungskonzepte auf einzelne Zielgruppen gesondert eingegangen. Schüler und Studenten könnten das Thema der Ausstellung interdisziplinär (Geschichte, Kunst, Deutsch, Sozialkunde) in den Unterrichts- und Studienplan einbauen.

Die Ausstellung wird sich mit Denkmälern und ihren Schöpfern während folgender Zeitabschnitte auseinandersetzen:
1871 – 1918 Von der Siegessäule zum Aufbruch in die Moderne
1918 – 1933 Zwischen Kriegerdenkmal und Experiment
1933 – 1945 Kunst auf Befehl?
1945 – 1989 Zwei Staaten, zwei Wege: zwischen Auftrag und Selbstverwirklichung
1989 – ……. Vom Umgang mit der Vergangenheit und der Gestaltung der Gegenwart. Eine Ausstellung Fall für Fall

Mit Fallstudien zu Themenkomplexen soll gezeigt werden, was mit unserer „Aufarbeitung“ von Denkmälern und Gedenkstätten offenbart werden kann. Durch die thematische und nicht rein chronologische Ausstellungsanordnung soll der Betrachter in die Lage versetzt werden geschichts- und systemübergreifende Vergleiche ziehen zu können. Die kritische Aneignung der zu Material geformten Geschichte soll einen Beitrag zur Identitäts- und Wertebildung leisten. Dass Werte sich auflösen, sogar zu Unwerten werden, kann am Denkmal exemplarisch studiert werden, denn Denkmäler haben ihre eigene Wahrheit.

10 Fallstudien
Spuren
Denkmäler als Spuren der historischen Vergangenheit, die es zu entdecken gilt. Auf der Suche nach Rudimenten, vernachlässigten und vergessenen Denkmälern.

1. Fritz Koelle, „Inferno“, Entwurf für das KZ Dachau, 1946.
2. Arno Breker, Denkmal für die Gefallen des Zweiten Weltkrieges, um 1953.
3. Will Lammert, „Pieta von Ravensbrück“, 1957.

Liquidationen
Politische Umwälzungen sind zumeist der Anlass für die Beseitigung von politischen Denkmälern. Es kann gute Gründe dafür geben, die Allgegenwart eines vorhergehenden Systems zu reduzieren.

Siegesallee, 1903.
Siegesallee, 1945.
Skulpturen im Lapidarium, seit 1994.

Wandlungen
Der Wandel von Profanbauten in den Status des denkmalgeschützten Gebäudes leitet sich zumeist von dessen exemplarischer oder besonderer Funktion innerhalb einer bestimmten gesellschaftlichen und politischen Ordnung ab.

Reflexionen
Durch künstlerische Verfremdungen von Denkmälern bringen zeitgenössische Künstler diese oftmals der Gesellschaft neu ins Bewusstsein zurück.

Evolutionen
Wenn Denkmäler von der Öffentlichkeit nicht angenommen werden. Zum Denkmal geworden – was dafür nicht geschaffen wurde.

Erweiterungen
Vom zusätzlichen Nutzen konzeptioneller Denkmalsgestaltung. Z.B. die Angliederung von Dokumentationszentren für ein tieferes Verständnis.

Baumale
Auch Architektur und Architekturkomplexe an sich können Denkmalswert erfahren, besonders wenn sie einzigartig, wegweisend oder die letzten ihrer Art sind.

Stolpersteine
Es gibt die Fälle, in denen gewöhnliche, auch natürliche Objekte (z.B. Bäume und Tiere) oder Raumsituationen den Status von Denkmälern erhalten.

Stolpersteine, Berlin, 1991.

Trivialitäten
Besonders totalitäre Systeme neigen dazu, serienmäßig politische Denkmäler im Staat aufzustellen. Diese sorgen für eine Atmosphäre der Allgegenwart des Systems, einer Ideologie.

Forderungen
Denkmäler, die uns noch fehlen, die eine weitere Spur hinterlassen. Sie werden z.B. gefordert, weil sie als wichtig für das Verständnis der nachfolgenden Generationen angesehen werden.

Setzen Sie sich ein Denkmal – werden Sie unser Sponsor!

Ohne die Leistung von Sponsoren ist heute kaum ein größeres Kulturprojekt zu realisieren. Auch unser national angelegtes Projekt SPURENSUCHE. Wir sind der Auffassung, dass das kein Nachteil ist. Ganz im Gegenteil. Solche Projekte bekommen durch Sponsoring eine tiefere Verankerung und erweiterte Dimension in unserer Gesellschaft. Sponsoring ist ja nicht nur finanzielle Unterstützung sondern auch ideeller und kultureller Beistand. In diesem Sinne: Unterstützen Sie unsere SPURENSUCHE bei diesem einmaligen Projekt! Die STIFTUNG NEUE KULTUR bietet Sponsoren attraktive Gegenleistungen.

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